2.6.4. Eindeutigkeit

Obwohl Eindeutigkeit für Stradokus nicht gefordert wird, kann man doch davon ausgehen, dass Stradokus grundsätzlich eindeutig lösbar sind, dass es also für jede Stradoku-Aufgabe nur eine einzige Lösung gibt. Davon ausgehend kann in einigen Konstellationen die Annahme der Eindeutigkeit ein entscheidendes Kriterium für die Lösungsfindung sein.

Eine "besondere Methode" für die Nutzung der Eindeutigkeit gibt es nur in Form der UR-Regeln, welche im nächsten Abschnitt behandelt werden. Hier in diesem Abschnitt soll nur an zwei Beispiele allgemeiner Art gezeigt werden, wie man das Wissen um die Eindeutigkeit nutzen kann.

Beispiel 1

Die Zelle A8 ist noch ungelöst. Als Lösungswert kommen nur die 1 oder 3 in Betracht, nicht die 1 und die 3, denn dann hätte dieses Stradoku ja zwei Lösungen und nicht nur eine. Es muss also über die noch ungelösten Zellen eine Möglichkeit geben, welche für A8 eine eindeutige Lösung erzwingt, indem entweder die 1 oder die 3 für A8 ausgeschlossen wird. Über die freien Zellen im Bereich D8G kann dies nicht erreicht werden.

Es bleibt die Zelle J8. Für diese Zelle könnten noch die 1 oder 5 als Lösungswert in Betracht kommen. Die 5 hätte keinen Einfluss auf den Wert, welcher für A8 zugewiesen werden muss. Mit der 1 als Lösungswert in J8 wäre dies anders, denn mit ihr ergibt sich eindeutig, dass für die Zelle A8 nur die 3 richtig sein kann.

Daraus erbit sich, dass in J8 die 1 und in A8 die 3 als Lösungswerte zugewiesen werden können

Beispiel 2 Bild a

Dieses Beispiel zur Auswertung der Eindeutigkeit eines Stradoku baut auf drei nackte 2er-Gruppen mit den Kandidaten 3 und 4 (hier grün markiert) und einer vierten eventuell möglichen 2er-Gruppe mit der 3 und 4 (orange markiert ) auf.

Angenommen, in H+J4 wären auch nur noch die Kandidaten 3+4 möglich, ergäbe sich für die Kandidaten 3+4 in den grün und orange markierten Zellen eine Austauschmöglichkeit, wodurch keine Eindeutigkeit mehr bestünde.

Wie man aus dem nächsten Bild ersehen kann, würde eine solche Situation eintreten, wenn in der Zelle F4 die 2 richtig wäre. Aus den beiden Zellen H+J4 sind alle Kandidaten ausgeschlossen. Es bleiben die der 2 folgenden Kandidaten 3 und 4.

Beispiel 2 Bild b

Würde in in F4 die 2 richtig sein, hätte man mit den sechs mun grün markierten Zellen in den sechs Bereichen G16, H16, J35, G1H, G3J und H4J je eine 2er-Gruppen mit den Kandidaten 3 und 4, wobei diese sechs Gruppen miteinander wie in einem geschlossenen Ring verknüpft sind.

Egal welcher der beiden Kandidaten zum Beispiel der Zelle G1 zugewisen würde, die 3 oder 4, gäbe es in jedem dieser sechs Bereiche eine 2er-Gruppe mit der 3 und 4. Das Stradoku hätte damit zwei Lösungen, wäre also nicht mehr eindeutig lösbar.

Die 2 ist also für die Zelle F4 nicht richtig und kann daher sicher entfernt werden.