Eigentlich müsste die UR1-Regel unter den Basis-Regeln und nicht hier im Abschnit mit den erweiterten Lösungsmethoden beschrieben sein, denn UR1-Konstellationen sind sehr leicht zu erkennen und auszuwerten. Der Einheitlichkeit wegen werden sie jedoch hier im Zusammenhang mit den übrigen UR Konstellationen besprochen.
Eine UR1-Konstellation liegt vor, wenn in drei von vier UR-Zellen nur in einer davon (Multizelle) zusätzliche Kandidaten vorhanden sind. In den drei UR-Zellen (Solozellen) können entweder ausschließlich UR-Kandidaten oder auch bereits zugewiesene UR-Werte vertreten sein. Die UR-Kandidaten in den Solozellen bilden bei einer UR 1 Konstellation auch zwei sich kreuzende nackte 2er-Gruppen und sind damit per se auch sichere Kandidaten. Aus der einzigen Multizelle können die UR-Kandidaten entfernt werden.
Es gibt wenige Fälle, bei denen ein "Rückgriff" auf die UR1-Regel erforderlich ist. Meistens erreicht man über die bereits erwähnten Basisregel das selbe Ziel. Vorteilhaft ist jedoch immer die leichte Erkennbarkeit einer UR1-Konstellation.
Beispiel 1
![]() |
Die vier markierten Zellen dieses Beispiels in HJ34 liegen genau in den zwei Zeilen H+J, den zwei Spalten 3+4 und den vier Bereichen H25, J25, H3J und G4J und erfüllen damit die Voraussetzung der UR-Generalregel. UR-Kandidaten sind die 7+8. Alle den Ausschluss begründenden UR-Kandidaten in den grün markierten Zellen sind sichere und auch starke UR-Kandidaten. In H4 sind die beiden UR-Kandidaten 7+8 auszuschließen und die 6 als einziger Zusatzkandidat kann dieser Zelle zugewiesen werden. Ohne "Rückgriff" auf die UR1-Regel: Im Bereich G4J ist die 6 in H4 Bereichssingle und kann als solche dieser Zelle auch zugewiesen werden. |
Beispiel 2
![]() |
Die vier Zellen der UR-Konstellation dieses Beispiels in EF79 liegen genau in den zwei Zeilen E+F, den zwei Spalten 7+9 und den vier Bereichen E79, F29, B7F und E9J und erfüllen damit die Voraussetzungen der UR-Generalregel. UR-Kandidaten sind die 5+6 und alle den Ausschluss begründenden UR-Kandidaten in den grün markierten Zellen sind auch sichere und gleichzeitig auch starke UR-Kandidaten, daher kann in E7 der einzige UR-Kandidat 5 ausgeschlossen werden. Es ist also nicht erforderlich, dass in einer Multizelle alle UR-Kandidaten vertreten sind. Nach dem Ausschluss der 5 in E7 kann sie in F7 und E9 und die 6 in F9 zugewiesen werden. Ohne "Rückgriff" auf die UR1-Regel: Für den Bereich B7F ist die 7 in E7 Bereichssingle. Nach ihrer Zuweisung wird im Bereich E79 die 4 in E8 zum verlorenen Kandidaten. |
Beispiel 3
![]() |
Die UR-Regel ist auch dann anwendbar, wenn in einer oder mehreren der Solozellen die UR-Kandidaten bereits zugewiesen sind. Wäre im Beispiel links die 6 für die Zelle F2 richtig, hätte man ja eine Austauschsituation. Da die vier Zellen FJ29 dieses Beispiels genau in den zwei Zeilen F+J, den zwei Spalten 2+9 und den vier Bereichen F19, J29, A2J und A9J liegen und es mölich erscheint, dass diesen vier Zellen nur die 3 und 6 zugewiesen wird, haben wir eine auswertbare UR-Konstellation. Die 6, der einzige UR-Kandidat in F2, kann ausgeschlossen werden. Hier ist die Anwendung der UR1-Regel ein Schlüssel für die Lösung dieser Aufgabe. Nach der Zuweisung der 9 in F2 ist sie ausschließlich über 25 Zell- und Bereichssingles zu lösen. |